Merli am Start beim 100-Jahr-Jubiläum des Trento – Bondone
Nach seinem Sieg in Tschechien startet Christian Merli am Sonntag beim 74. Trento – Bondone, dem 6. Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft. Sein Nova Proto NP01 mit dem Cosworth-V8-Saugmotor trägt die Startnummer 16. Das Rennen feiert sein 100-Jahr-Jubiläum. Am 5. Juli 1925 organisierte nämlich eine Gruppe von Freunden eine “gezeitete Ausfahrt für Automobile und Motorräder”. 16 Motorräder, 2 motorisierte Fahrräder und 11 Autos nahmen daran teil. Die 13 km lange Strecke bis zur Ortschaft Vaneze war unbefestigt. Sieger wurde Ruggero Menestrina mit einem Fiat 501 in einer Zeit von 21'57", mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35,352 km/h. 100 Jahre später verläuft das von der Scuderia Trentina gemeinsam mit dem Automobile Club Trento veranstaltete Rennen über 17,300 von Montevideo bis Vason. Es wird für die Europa-Bergmeisterschaften für moderne bzw. für historische Fahrzeuge, die Super Salita und die norditalienische Bergmeisterschaft gewertet. Ein einmaliges Event mit so vielen Nennungen, dass die Veranstalter beim 100-Jahr-Jubiläum wenig überraschend bei 310 Startern den Nennschluss vorgezogen haben.
Von Montevideo nach Vason
Auf der 17,300 km langen Strecke mit einem Höhenunterschied von 1350 m sind 42 Spitzkehren und über 180 Kurven zu bewältigen. Das Rennen ist in Europa einmalig und stellt sowohl die Autos als auch das körperliche Durchhaltevermögen der Fahrer auf eine harte Probe. Ein Bergrennen, bei dem Reifen, Motor und Bremsen der äußersten Aufmerksamkeit bedürfen. Zehn atemberaubende Minuten höchster Konzentration.
Interview mit Merli
„Nach dem Sieg in Sternberk haben wir ein bisschen mehr Energie, aber der Kalender ist sehr eng getaktet. Am Montag sind wir aus Tschechien abgereist, und am Sonntag starten wir am Monte Bondone. Ein besonderes Rennen, und wir arbeiten daran, das Auto zu optimieren. Für uns wird es ein hartes Rennen, in dem wir sehr oft neu beschleunigen müssen; es wird sehr anspruchsvoll. Wir arbeiten gerade an unserem Nova Proto NP01 mit dem Cosworth-Saugmotor. Die Konkurrenten haben einen Turbomotor mit etwa 30 PS mehr und mehr Drehmoment, was ihnen bei dem häufigen Wiederbeschleunigen auf Europas berühmtester Bergrennstrecke sehr helfen wird. Zudem sind über 50 Rennsportfahrzeuge mit allen großen Namen des Kontinents am Start. Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben, um die Höchstpunktzahl für die Europameisterschaft mit nach Hause zu bringen.”
Programm der Europa-Bergmeisterschaft
13. April: Col Saint-Pierre (Frankreich), 27. April: Rechbergrennen (Österreich), 11. Mai: Rampa da Falperra (Portugal), 18. Mai: Subida al Fito (Spanien), 1. Juni: Ecce Homo (Tschechien), 8. Juni: Trento – Bondone (Italien), 20. Juli: Limanowa (Polen), 3. August: Osnabrück (Deutschland), 17. August: Saint-Ursanne (Schweiz), 31. August: Ilirska Bistrica (Slowenien), 21. September: Buzetski dani
(Kroatien).
Übersetzung von Ruth Scheithauer